Der Elchengel - 4. Türchen
"Hab keine Angst", sagte der große Elch, der sich jetzt fast vollständig vor Linny zeigte. "Ich tue dir nichts".
Linny staunte: "Aber wer bist du? Und vor allem, wieso verstehe ich, was du sprichst"?
"Ich bin ein Gesandter", sprach der Elch. "Und ich brauche deine Hilfe".
"Meine? Ja, wie kann ich dir denn helfen"? fragte Linny.
"Nun, ich unterstütze dieses Jahr den Weihnachtsmann, weil er es alleine mit seinen Rentieren nicht schafft".
"Das verstehe ich nicht", bemerkte Linny. "Er hat doch bisher immer alle Kinder beschenkt".
"Es geht nicht um die Kinder", sprach der Elch. "Es geht um die Erwachsenen. Es ist sehr wichtig, sich um die Erwachsenen zu kümmern. Viele sind verletzt, vertrieben, gestresst, einsam, ohne Hoffnung oder voller Angst. All diese Menschen ziehen Kinder groß. Und Erwachsene, die nicht glücklich sind, können nur sehr schlecht Vorbilder für ihre Kinder sein. Was haben die Kinder für eine Zukunft vor sich, wenn sie inmitten von Sorgen, Kriegen und Gewalt aufwachsen"?
"Und du meinst, dabei könnte ich dir helfen"? Was kann denn ich da tun"? Linny war ratlos.
"Mach dir keine Gedanken", sagte der Elch. "Du bist perfekt. Ich sollte Ausschau halten nach jemand Mutigem mit einem offenen Herzen. Und du bist für diese Aufgabe genau die Richtige.
Also, bist du dabei"?
Kurz zögerte Linny, doch dann straffte sie die Schultern und lächelte. "Okay. Abgemacht".
