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Wie man ein verhunztes Portrait rettet - oder: Ostara - die Frühlingsgöttin

Im Moment übe ich mich gerade im Portraitmalen.

Angefangen hat es mit Gesichtern, die ich mir ausgedacht habe, bzw. Vorlagen studiert und etwas abgewandelt habe.

Dann entdeckte ich die Portraitchallenge_2019, die auf Instagram gerade läuft.

Für das Thema "Queens" habe ich lange überlegt, welche Königin ich male und konnte mich nicht recht für eine historische Figur erwärmen.

Dann fiel mir Lady Di ein, die zwar nur die Prinzessin of Wales war - aber für die Briten die Königin der Herzen verkörperte. Sie starb im Alter von 36 Jahren am 31. August 1997.

Ich war damals zu Hause und hatte das im Fernsehen verfolgt, und ihr Tod hatte mich sehr berührt. Ich war im gleichen Alter.

Ich machte mich also ans Werk, war froh, dass ich eine Idee hatte, und vor drei Tagen entstand ein Bild, mit dem ich total unzufrieden war.

Zwar stimmte so in etwa der Ausdruck, aber die Gesichtsform war völlig falsch und dadurch wirkte das ganze Portrait zu lang und fremd. Zudem hatte ich ein Foto gewählt, auf dem die Prinzessin lacht, und man ihre schönen Zähne sieht. Himmel - Zähne zu malen ist nun auch alles andere als einfach.

Ich versuchte ich es gestern noch einmal und nahm ein anderes Foto als Vorlage - diesmal eines mit geschlossenem Mund. Herausgekommen ist eine hübsche Frau, die leider gar keine Ähnlichkeit mit dem Original hat. Und dann: Lady Di hatte eine sehr schöne, aber spezielle Nase. Ich habe mindestens 40 Mal daran rumradiert.

Schließlich gab ich es auf, überlegte mir dann aber, was ich mit dem Gesicht sonst noch machen könnte, und so ist ein neues Bild entstanden.

Wir hatten ja gerade die Tag-und-Nacht-Gleiche und ich verwandelte mein Bild in ein Frühlingsmotiv.

Und so entstand Ostara - die Frühlingsgöttin.

Ich sag mal so: Van Gogh hat gesagt: "Ich male immer, was ich nicht kann, damit ich es lerne". Und so werde ich es auch machen.

Ganz sicher werde ich noch weiter üben, auch und gerade nochmals mich an das Portrait von Lady Di herantasten. Beim nächsten Mal vielleicht erst mal skizzieren - mit Bleistift oder Kohle. Oder vielleicht übe ich einfach erst mal nur Nasen zu zeichnen - und Zähne!

Ich werde dann berichten, ob es irgendwann gelungen ist.

Jedenfalls ist es immer wieder erstaunlich, was am Ende aus einer Idee wird - wie das fertige Produkt so komplett von dem abweicht, was man ursprünglich vorhatte.

Als ich meine Absicht fahren ließ und einfach begann, die Blumen zu malen, die Libellen und Bienen, kam auch die Freude zurück. Ich schielte nicht mehr verbissen auf ein Ergebnis sondern konnte mich treiben lassen.

Solltet ihr mal an den Punkt kommen, wo was nicht gelingt - einfach nochmal anfangen, oder alles über den Haufen schmeißen und der Intuition folgen. Das Wichtigste ist das Tun. Dort, wo der Plan sich auflöst, ist manchmal der einfachste Weg.

Und wer weiß, vielleicht wirkt ja der Vollmond, und Lady Diana lächelt auf uns herab.

Auf mich auf alle Fälle - ich war ihr in diesen Tagen sehr nahe, habe mich erinnert an einen liebenswerten Menschen, dessen Seele mich irgendwie angesprochen hat. Damals wie heute.

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